NiedersachsenMetall legt Angebot vor:
„2 Prozent mehr Lohn und 200 Euro Einmalzahlung: Wir bieten eine faire Reallohnsteigerung für 2018.“
Die Arbeitgeber der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie haben der IG Metall in der heutigen zweiten Runde der Tarifverhandlungen 2018 ein Angebot vorgelegt. Das Angebot sieht eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro für die Monate Januar bis März 2018 und eine Tabellenerhöhung in Höhe von 2 Prozent ab 1. April 2018 für weitere 12 Monate bis zum 31. März 2019 vor. Das entspricht einer Laufzeit von 15 Monaten.
Der Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, Dr. Volker Schmidt, wertet dieses Angebot als ein klares Signal an die IG Metall: „Trotz der Kündigung der Manteltarifverträge durch die IG Metall sind wir an einem konstruktiven Verlauf der Verhandlungen interessiert. Deshalb haben wir der IG Metall bereits in dieser zweiten Verhandlungsrunde – und damit noch innerhalb der Friedenspflicht - ein Angebot vorgelegt. Das würde bedeuten, dass die Löhne in der Metallindustrie seit Juli 2016 binnen 21 Monaten um 6,8 Prozent plus Einmalzahlungen in Höhe von 350 Euro angehoben werden. Wir halten damit unser Versprechen, unsere Mitarbeiter in fairer Weise am Erfolg unserer Unternehmen zu beteiligen.“
Mit diesem Angebot würde das jährliche Durchschnittseinkommen der Metaller in Niedersachsen, das nach insgesamt rund 20 Prozent Lohnerhöhungen seit 2012 bereits bei 56.000 Euro liegt, für 2018 auf 57.320 Euro – also um 1.320 Euro im Jahr – weiter steigen. Das Angebot läge darüberhinaus spürbar über den Zuwächsen, die andere Branchen bereits für 2018 vereinbart hätten. Das Angebot berücksichtigt eine Inflationsrate von 1,5 Prozent und ein Produktivitätswachstum von 0,5 Prozent in der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie.
Darüber hinaus hatten die Arbeitgeber bereits in der ersten Runde ein 5-Punkte-Papier vorgelegt, in dem mehr Arbeitszeitflexibilität und gemeinsame Initiativen der Tarifpartner für Verbesserungen des Arbeitszeitgesetzes gefordert werden. „An diesen Punkten halten wir weiter fest und wollen mit der IG Metall darüber ins Gespräch kommen“, so Schmidt weiter. Beim Thema Arbeitszeit habe man weiterhin Kompromissbereitschaft signalisiert. Es gehe unter anderem darum, die bisherige Quotenbeschränkung des Anteils der Beschäftigten, die einzelvertraglich bis zu 40 Stunden pro Woche arbeiten dürfen, einvernehmlich zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufzuheben. „Wenn wir auch durch die Gesetzgebung bedingt mehr Flexibilität nach unten bekommen, brauchen wir diese ohne Einschränkung auch nach oben. Uns ist wichtig, die Debatte in beide Richtungen zu führen. Dass uns an einer ernsthaften Diskussion gelegen ist, haben wir mit unserem Forderungspapier bereits gezeigt.“
Schmidt unterstrich abschließend noch einmal, dass der von der Gewerkschaft geforderte Teillohnausgleich von 200 Euro bzw. 750 Euro für Teilzeitbeschäftigte von den Arbeitgebern kategorisch abgelehnt wird: „Mehr Geld für weniger Arbeit – das kann man niemandem ernsthaft erklären. Es wird auch in Zukunft beim Grundsatz bleiben: Lohn für Arbeit - und nicht Lohn für Freizeit. Wir haben heute ein faires, diskussionswürdiges Angebot vorgelegt.“