Pressemitteilung
Diskurs
23. August 2023

Niedersachsen kann Pacemaker der Energiewende werden - Landesregierung gefragt

Windenergie und Solarenergie. Foto: pidjoe (getty images)
Beste Bedingungen für Wind- und Solarenergie: Für Unternehmer ist Niedersachsen als Standort deshalb sehr interessant. Foto: Windenergie und Solarenergie. Symbolbild: pidjoe (getty images)

Wie groß ist der Einfluss der Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien auf die Ansiedlungspolitik von Unternehmen und welche Perspektive bietet dies im bundesweiten Vergleich für zukünftige Investitions- und Standortentscheidungen in Niedersachsen? Zu diesen Fragen hat das renommierte Institut der deutschen Wirtschaft (IW) eine neue Studie vorgelegt. Daraus geht hervor, dass Niedersachsen aufgrund seiner guten Bedingungen für Solar- und Windkraftanlagen hervorragende Potenziale hat, jedoch durch andere Faktoren ausgebremst wird. „Die Studie bestätigt auf ganzer Linie: Niedersachsen verfügt aufgrund seiner Lage wie kaum ein anderes Bundesland über ideale Voraussetzungen, um die Chancen der Energiewende für die Ansiedlung von Unternehmen zu nutzen“, sagt Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall. „Gleichwohl zeigen die Ergebnisse auch: Die Verfügbarkeit von Fachkräften wird zur conditio sine qua non, zur unabdingbaren Voraussetzung dafür, dass neue Produktion und Wertschöpfung am Standort Niedersachsen überhaupt entstehen kann.“

Dafür brauche es jedoch klare bildungspolitische Prioritätensetzungen zugunsten von MINT-Unterricht in den Schulen, die Stärkung von Hochschulen und Universitäten und - dies sei elementar - den Ausbau industrienaher Forschungseinrichtungen. „ Wir müssen das Primat konsequent auf Bildung, Bildung, Bildung legen“, fordert Schmidt. „Niedersachsen verfügt mit dem Forschungsdreieck Hannover-Braunschweig-Göttingen über eine der forschungsintensivsten Regionen Europas. Wir sollten den Anspruch haben, auch innerhalb Deutschlands Bildungsland Nummer 1 zu werden.“

Standort Norddeutschland für Großteil der Unternehmer attraktiv

Die Studie belege, dass das Land trotz der gegenwärtigen Strukturkrise, die Niedersachsen aufgrund seiner Automobillastigkeit besonders trifft, hochattraktiv vor allem für Zukunftstechnologien werden könne, sofern man die vorhandenen Potenziale ausbaue und vor allem proaktiv vermarkte. Acht von zehn Unternehmen bewerten den Standort Norddeutschland im Hinblick auf die mittelfristig klimaneutrale Energieversorgung als gut und sehr gut, während dies nur drei von zehn der befragten Unternehmen über die südlichen Bundesländer sagen. „Niedersachsen hat das Zeug zu einem neuen Wachstumsboom. Wann, wenn nicht jetzt, sollte Niedersachsen intensiv den Standortwettbewerb mit anderen Bundesländern aufnehmen?! Die Energiewende spielt uns etliche Trümpfe zu - die Landesregierung sollte sie aber auch aufnehmen“, so Schmidt.

Dazu gehöre vor allem eine Standortkampagne, die Aufmerksamkeit möglichst weit über die Grenzen des Landes hinaus erzielt. „Die Landesregierung sollte die strategischen Standortvorteile, die Niedersachsen heute zu bieten hat, mit einer klugen Imagekampagne aufnehmen. Mit dem klaren Fokus auf die Anwerbung ansiedlungswilliger Unternehmen und Fachkräfte. Niedersachsen sollte offensiv von sich reden machen - hier könnte einiges mehr passieren.“

Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) können Sie hier herunterladen:
https://www.iwkoeln.de/studien/andreas-fischer-dennis-bakalis-thilo-schaefer-edgar-schmitz-die-bedeutung-der-verfuegbarkeit-von-erneuerbaren-energien-als-standortfaktor-in-deutschland.html

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